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Verkehr Stadt Bern

Mit umsetzungsorientierten Massnahmen die Lebensqualität für die Bevölkerung und Chancen fürs Gewerbe fördern

Im August letzten Jahres hat der Handels- und Industrieverein Sektion Bern (HIV) ein Vierjahresprogramm für ein attraktives und wirtschaftsfreundliches Bern vorgelegt. Darin wird auch der Strassenverkehr thematisiert, mit dem sich der VCS Verkehrs-Club der Schweiz bereits seit langem befasst. HIV und die VCS Regionalgruppe Bern haben Synergien und gemeinsame Positionen erkannt und darum die Zusammenarbeit beschlossen. Das Ergebnis ist ein Positionspapier mit acht Stossrichtungen, welche konkret die Herausforderungen des Stadtverkehrs adressieren und günstige Rahmenbedingungen für das Berner Gewerbe schaffen soll. Gleichzeitig wird auch die Lebensqualität in Bern und das Klima davon profitieren.

Die Wirtschaftsverbände der Region Bern mitsamt dem HIV haben im vergangenen Jahr ihre Vision für die wirtschaftliche Weiterentwicklung der Region Bern mit der Initiative «Bern braucht Zukunft. Programm für ein attraktives und wirtschaftsfreundliches Bern (2022-2026)» offengelegt. Nebst vorhersehbaren und stabilen Rahmenbedingungen ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit auf allen Ebenen Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewältigung der anstehenden Herausforderungen. Zum thematischen Schwerpunkt «Verkehr» wurden im Programm erste Forderungen formuliert, die in der Zwischenzeit konkreter angegangen wurden.

Konstruktiv und gemeinsam zum Wohle der Berner Wirtschaft, der Bevölkerung und der Umwelt

Der Berner Stadtverkehr stösst an seine Kapazitätsgrenzen und muss für die Zukunft neu ausgelegt werden. Um die auseinanderdriftenden Bedürfnisse und Vorstellungen konstruktiv zum Wohle der Berner Wirtschaft und der Umwelt mitgestalten zu können, haben der HIV und der VCS zusammengespannt. Gemeinsam haben sich die beiden Verbände eingehend Gedanken zur künftigen Ausrichtung des Verkehrs gemacht und acht Stossrichtungen erarbeitet. So äussert sich Bernhard Emch, Vorstandsmitglied HIV-Sektion Bern und Berner Unternehmer, wie folgt: «Der motorisierte Verkehr in der Berner Innenstadt bietet viele Verlagerungspotenziale. Nebst weniger Lärm und Emissionen sorgt ein reduzierter motorisierter Privatverkehr auch für mehr Platz für den Wirtschaftsverkehr. Und letzterer ist für eine gut funktionierende städtische Wirtschaft unabdingbar.»

Acht Stossrichtungen für ein gewerbefreundliches und verkehrsberuhigtes Bern

Eine zukunftsweisende städtische Verkehrspolitik hat Implikationen auf die Berner Wirtschaft. Die acht ausgearbeiteten Positionen tragen diesem Umstand Rechnung: Zusätzliche Flanier- und Verweilzonen in der Berner Innenstadt sollen den öffentlichen Raum beleben und Lebensqualität schaffen – jedoch nicht auf Kosten des öffentlichen Nahverkehrsnetzes und bei gleichzeitiger Gewährleistung der Anlieferung und Zufahrt für das Gewerbe. Ein beruhigter Verkehr sorgt im Allgemeinen für eine höhere Verkehrssicherheit, Lärmsenkungen und einen flüssigeren Stadtverkehr. Dadurch wird unter anderem auch die Lebensqualität verbessert und für ein besseres Stadtklima gesorgt. Mithilfe von stadtverträglichen Verkehrsmitteln wird auf das eingeschränkte Platzangebot eingegangen sowie dem fortschreitenden Klimawandel Genüge getan. Des Weiteren sollen sogenannte gemischte Zonen (Wohnung, Dienstleistung und Gewerbe) geschaffen und dadurch vermieden werden, dass das produzierende Gewerbe aus den Städten verdrängt wird. Die Bedingung dafür sind clevere Logistikkonzepte mit einer verbesserten Fahrzeugauslastung sowie auch besser zugängliche Gewerbeparkplätze. Carsharing bietet eine weitere attraktive Transportmöglichkeit für Stadtbewohner:innen und zahlt auf eine effizientere Raumgestaltung in Innenstädten ein.

Der herkömmliche Autoverkehr in Bern kommt an seine Grenzen

Nicht nur müssen zur Erreichung der Pariser Klimaziele die Emissionen des motorisierten Verkehrs drastisch reduziert werden, sondern auch die knappe Ressource «Boden» kommt in Städten zusehends an den Anschlag. Fahrspuren und Abstellplätze für Autos schneiden beim Flächenverbrauch schlecht ab. Und dort, wo der Einsatz von Autos dominiert, ist eine multifunktionale Nutzung des öffentlichen Raums kaum möglich. Brigitte Hilty Haller, Vorstandsmitglied VCS Regionalgruppe Bern, beobachtet diese Entwicklung seit längerem kritisch und kommt zum Schluss «Eine ökologische Stadt ist eine Stadt der kurzen Wege. Diese ist ohne vielfältige wirtschaftliche Tätigkeiten nicht möglich. Gleichzeitig muss die Stadt lebenswert und dem Klimawandel angepasst sein. Mit den vorgeschlagenen Massnahmen gelingt es, diese Zielsetzungen zu vereinen.» Eine zukunftsweisende städtische Verkehrspolitik muss künftige Entwicklungen antizipieren und auf diese eingehen. Nebst weniger Emissionen dank einer Verkehrsreduktion und der Elektrifizierung der Fahrzeugflotte soll auch der öffentliche Raum effizienter genutzt werden. Ebenfalls eine hohe Priorität hat eine höhere Verkehrssicherheit durch Temporeduktion, wo dies Sinn macht und gegenseitige Rücksichtnahme.

Der HIV und der VCS sind sich einig, dass durch die entwickelten Positionen Klima, Verkehr und Wirtschaft in der Stadt Bern gefördert werden. Vernünftige Verkehrsmassnahmen sind eine Chance für das Gewerbe. Denn nur wo sich Menschen begegnen können, ist auch ein wirtschaftlicher Austausch möglich.

Die Medienmitteilung als pdf:

Positionspapier VCS und HIV:

Kontaktpersonen für weitere Auskünfte:

Bernhard Emch, Vorstandsmitglied HIV-Sektion Bern, 079 395 32 04

Brigitte Hilty Haller, Vorstandsmitglied VCS Regionalgruppe Bern, 079 607 93 70

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