News

VCS fordert rasche Umsetzung der Velohauptrouten in der Agglomeration Bern

Die Coronakrise wird unseren Alltag noch lange prägen. Pendler*innen werden den überfüllten ÖV zu Stosszeiten meiden. Die aktive Mobilität dagegen, d.h. der Fuss- und Veloverkehr, findet mehr Zuspruch. Sie ist und bleibt gesund und die Abstandsregeln können problemlos eingehalten werden. Das Velo hat im Pendlerverkehr ein riesiges Potential und die Dringlichkeit der Veloförderung verstärkt sich durch die Pandemie. Mit attraktiven Velohauptrouten in der Region Bern und verbesserten Bedingungen auch innerhalb der Agglomerationsgemeinden kann und muss jetzt der Veloverkehr prioritär gefördert werden. Als Konzept sind die Velohauptrouten auf den Plänen der Regionalkonferenz vorhanden. Der VCS Bern fordert von den Gemeinden und der Regionalkonferenz nun eine dringliche Umsetzung.

Weltweite pandemiebedingte Verkehrswende

Zurzeit ist in Städten rund um den Globus eine pandemiebedingte Verkehrswende im Gang. In Berlin werden in grossem Stil temporäre Radwege markiert, sogenannte Pop-up Bikelanes. Die provisorischen Strecken sollen nach und nach in sichere Radwege umgebaut werden. Andere Städte wie Bogota, Paris, Budapest, Mailand und Mexiko City fördern in der Coronakrise ebenfalls unkompliziert den Fuss- und Veloverkehr. Die Massnahmen zielen darauf ab, den überfüllten ÖV zu entlasten und eine Umlagerung auf den MIV zu verhindern. Diese Aufbruchstimmung ist in der Schweiz noch nicht angekommen.

Velo hat in der Agglomeration Bern grosses Potential

Das haben auch die Regionalkonferenz Bern-Mittelland und die darin vereinigten Gemeinden erkannt. Im neusten regionalen Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK), dessen Mitwirkung bis am 15. Mai verlängert wurde, spielen sogenannte Velohauptrouten strategisch eine wichtige Rolle. Als Veloverbindungen mit hohen Standards sollen sie das Velofahren attraktiv machen. Die Stadt Bern hat zusammen mit den Nachbargemeinden Köniz und Ostermundigen drei Routen in Betrieb genommen; dieses Jahr folgt eine vierte. Der Zeithorizont für die Umsetzung in der ganzen Region ist aber extrem weit. So soll für die wichtige Pendelverbindung von Bern nach Rubigen und Münsingen bis 2027 erst einmal eine Studie erstellt werden.

Rasche Umsetzung statt Papiertiger

Der VCS Region Bern fordert von den Gemeinden der Agglomeration und der Regionalkonferenz aufgrund der Coronakrise nun einbeschleunigtes Vorgehen. Die Velohauptrouten müssen wie in anderen Ländern unkompliziert und rasch umgesetzt werden. Dazumüssen die überkommunale Zusammenarbeit gestärkt und Mittel von Investitionen in den motorisierten Verkehr in den Veloverkehr umgelagert werden. Der VCS Bern hat deshalb die Regionalkonferenz in einem Schreiben aufgefordert, die Prioritäten im RGSK aufgrund der veränderten Ausgangslage wegen der Pandemie anzugepassen. Zudem wird der VCS mit den Gemeinden in der Agglomeration Bern in Kontakt treten, um eine rasche Umsetzung der Velohauptrouten und Verbesserungen für die Sicherheit und Attraktivität des Fuss- und Veloverkehrs auch innerhalb der Gemeinden zu erwirken. In Gemeinden mit Parlamenten sind entsprechende Vorstösse in Vorbereitung. Auf kantonaler Ebene sind für die Junisession des Grossen RatsVorstösse zur raschen Förderung des Fuss- und Veloverkehrs in Vorbereitung. Der VCS will zudem abklären, wie auf kantonaler Ebene die gesetzlichen Grundlagen angepasst werden können, damit Verkehrsversuche wie temporäre Veloschnellbahnen nach Berliner Vorbild umgesetzt werden können.

#ChallengeForFuture: Popup-Velohauptroute Muri-Bern

Am 15. Mai, am Tag des «Challenge for future» der Klimabewegung, führt der VCS Region Bern in einer Velofahrt von Muri nach Bern vor, wie sich eine Fahrt auf einer grosszügigen Velohauptroute von Muri nach Bern anfühlen würde. Auf dieser Achse verläuft auf den Plänen der Regionalkonferenz die Velohauptroute nach Münsingen. Wenn das Tempo für deren Realisierung nichtmarkant erhöht wird, ist diese Velohauptroute noch in zehn Jahren nicht umgesetzt. Das Potential an zusätzlichen Velopendler*innen wäre aber riesig. Realisieren wir die Velohauptroute für die heutige und nicht erst für die künftige Generation!

Weitere Informationen:

Franziska Grossenbacher, Präsidentin VCS-Regionalgruppe Bern: 076 304 43 58

Diese Seite wird nur mit JavaScript korrekt dargestellt. Bitte schalten Sie JavaScript in Ihrem Browser ein!
.hausformat | Webdesign, TYPO3, 3D Animation, Video, Game, Print